Easyvanlife

Bonjour und Buon Giorno mit Easyvanlife – Grenzgänge zwischen den französischen und italienischen Alpen

Nur eine gute Woche hatten wir Ende September Urlaub und es stellte sich wie immer die Frage: „Wo fahren wir mit unserem Bulli hin?“ Frankreich oder Italien? Warum nicht beides?

Schon oft war Alexander mit dem Motorrad in den Alpen unterwegs gewesen. Pässe und Gipfel, gewundene Straßen und Schotterpisten. Genau das Richtige für uns und unseren 4motion VW Bulli. Endlich das neue Twin Monotube-Fahrwerk und die Offroad-Reifen gebührend testen. Schnell war der Bus gepackt: Eine Grundausstattung hatten wir eh immer im geräumigen Schrank. Wasser aufgefüllt und Wanderschuhe hineingeworfen. Fertig!

Zum herunter kommen fuhren wir an einen unserer Lieblingsplätze am Lago die Piano, den „Camping Ranoccio“ in der Nähe des Comer Sees (https://www.campingranocchio.com/de/). Leider machte der Name „Frosch – Ranoccio“ seinem Namen alle Ehre: Nieselregen, Nebel und fallende Blätter. Also gar nicht groß ausgepackt und am nächsten Morgen direkt weiter. Ein bisschen Strecke machten wir auf der Autostrada Richtung Turin und so war der nächste Stopp in Oulx, das bei Motorradfahrern sehr beliebt ist. Von seinen Aufenthalten mit dem Mopped kannte Alex den „Camping Gran Bosco“ (https://www.campinggranbosco.it/). Auch hier war es noch recht nass. Doch die Sanitäranlagen sind beheizt und es gibt eine gute Pizzeria am Platz. Deshalb packte wir wieder nichts aus, einfach Aufstelldach auf, morgens noch einen Cappuccino an der Bar und weiter ging es. Abfahrtbereit sind wir in fünf Minuten.

Direkt hinter Oulx windet sich die Straße über den ersten Grenzübergang nach Frankreich über die Alpen und man landet in der wunderschönen Bergstadt Briançon. Zuerst mal Baguette und Käse kaufen! Ab hier ist der Col d’Izoard einer der klassischen Alpenpässe bereits ausgeschildert. Um diese Jahreszeit war wenig los und bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel brachte uns unser Easyvanlife-Bulli geschmeidig die gewundene Straße hinauf. Auf 2.360 m angekommen erwartete uns ein erhebender Ausblick über die Seealpen bis hin zum Mittelmeer. Nach einer kleinen Wanderung zum Gipfel und machte diese Unendlichkeit fast demütig. Kaum konnten wir uns von dem Alpen-Panorama losreißen.

Doch weiter ging es wieder hinunter durch Kiefernwälder zum Lac de Serre-Poçon, den wir bis dahin noch nicht auf dem Schirm gehabt hatten. Hier war unser Übernachtungsspot auf einer Wiese hoch über dem See. Baguette, Käse, Wein und eine grandiose Aussicht – was will man mehr.

Am nächsten Morgen waren wir bereits eingespielt: Einen schnellen Kaffee auf dem Kocher im Bus, Bettzeug verstaut, Aufstelldach zu und los ging es wieder. Denn heute wartete der der nächste Alpenklassiker auf uns und es sollte noch höher hinauf gehen. Schon die Anfahrt zum Col de la Bonette ist spektakulär und wieder hatten wie Kaiserwetter. Schon der Col ist 2.715 m hoch. Doch natürlich war die Cime de la Bonette, eine Schotterpiste um den Gipfel herum mit 2.860 m unser Ziel – die höchste befahrbare Passstraße Europas. Am Nachmittag ging es durch den Nationalpark Mercantour und einige idyllische Schluchten ohne bestimmtes Ziel weiter nach Süden. Am späten Nachmittag landeten wir am Camping le Cians in der Nähe von Beuil, einem Bergdorf. (https://camping-le-cians.fr/) Ein kleiner Camping mit wenigen Plätzen und unterschiedlichen Glamping-Unterkünften, vom Bubble Tent bis zum Zirkuswagen.

Bei der Rezeption ist ein kleiner Unverpackt-Laden, der auch regionale Produkte, Bio-Produkte sowie frisches Brot bietet. Eigentlich würde es uns hier sehr gut gefallen, doch wie sind nun schon jeden Tag weitergefahren und beschießen unseren Rhythmus des Reisens beizubehalten. Also geht es am nächsten Tag durch mehrere Schluchten, unter anderem die spektakuläre Gorges du Loup.

Et voilà – unversehens wird es immer wärmer und wir sind schon oberhalb der Parfümstadt Grasse in der Provence. Am frühen Nachmitttag schlagen wir am Camping des Gorges du Loup ein (https://www.lesgorgesduloup.com/). An der Rezeption frage ich die Besitzerin, ob der Pool noch offen ist und die Antwort von Madame ist eindeutig: „Natürlich! Wir haben noch Sommer!“. Der Platz mit der besten Aussicht auf die Berge wird uns angepriesen und tatsächlich – ein fantastischer Blick, ein gerader Platz, Aufstelldach auf, Stühle rausgestellt, Badesachen an und ab in den Pool.

Hier würden wir wirklich gerne länger bleiben, denken wir am nächsten Morgen – doch es nützt nichts, die Reise geht weiter. Und sie birgt einen Kulturschock: Die letzten Tage und Nächte waren wir in den Bergen oftmals fast allein unterwegs gewesen. Nun nähern wir uns der Küste: Nizza, Monaco und San Remo sind sehr belebt und Madame hatte uns schon vorgewarnt, dass es an der Küste noch recht voll sei auf den Campingplätzen. Verschreckt von der Dichte an weißen Wohnmobilen fliehen wir in letzter Minute von einem übervollen und teuren Campingplatz und fahren zügig wieder Richtung ligurisches Hinterland. Bei Isolabona sind wir fast wieder alleine in einem idyllischen Tal am Camping delle Rose (https://www.campingdellerose.eu/), chillen schon am Abend zum Aperitivo an der Bar und genießen dann ein leckeren Abendessen. Begleitet werden wir von Kater Felice, der bei uns am Tisch sitzt.

etzt wartet das ligurische Hinterland auf uns, mit Tälern und Hügeln sowie kleinen einspurigen Pässen, die zu entlegenen Dörfern führen. Triora, den Hexenort, kennen wir von einem früheren Aufenthalt. Ein kulinarischer Tipp ist hier das Restaurant „L’erba gatta“ (https://www.erbagatta.it/). Zum Abschluss der Reise wartet dann noch der Weinort Barolo auf uns, der auf dem Rückweg liegt. Mit Blick auf die umliegenden Weinberge liegt auf einem Hügel direkt neben dem Städtchen der „Camping Sole Langhe“ (https://www.solelanghe.com/). Es ist Weinlese in der Region. Die Poolbar ist bestens sortiert und der junge Mann berät mich fachkundig zu den Weinen der Region. Man kann eine Flasche kaufen und Gläser dazu ausleihen. Mit einem Glas Wein, dem Blick von der Poolbar aus über die nebligen Rebhänge (von denen die Rebsorte Nebbiolo ihren Namen hat) lassen wir den Urlaub ausklingen.

Acht Tage, sieben Nächte, sieben Stationen – eine Reise durch die französisch-italienischen Alpen geht mit vielen unvergesslichen Eindrücken, kulinarischen Erlebnissen und der Erkenntnis, dass der Weg das Ziel ist, zu Ende.

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